Freitag, 10. Juni 2011

Die Gebete von Bischof Gonzalo verbinden Menschen aus der Hauptstadt und der Provinz

Comunicado de Prensa 12° (Quito, 9.6.2011) - Auch am 17. Tag seines Fastens ist Bischof Gonzalo López Marañón voller Lebensenergie, zwar mit weniger Körpergewicht, aber voll Hoffnung, dass „in dieser Woche vor dem Pfingstfest in Sucumbíos deutliche Zeichen der Versöhnung sichtbar werden“.

Die Bischofskonferenz von Ecuador hat noch immer keine Stellungnahme zum Fasten von Bischof Gonzalo abgegeben. Monseñor Ángel Polibio Sánchez, Abgesandter des Papstes und Mediator der Bischofskonferenz für Sucumbíos, hat sich heute am Nachmittag mit dem Salesianerpater Richiardi, dem Jesuiten Barredo und dem Combonipater Cedrón wegen eines Treffens mit Vertretern der Charismatischen Erneuerungsbewegung beraten. Monseñor Sánchez soll aufgrund seiner Autorität erreichen, dass die Charismatiker aufhören, den Abzug der Diözesanpriester und die Rückkehr der Herolde zu fordern. Die täglichen Prozessionen durch die Straßen von Lagro Agrio müssen ein Ende finden.

Die Natinaldirektion der charismatischen Erneuerungsbewegung plant einen Besuch in Nueva Loja. Die Einvernahme der Bewegung durch politische und vor allem patriotische Parteien während des letzten Monats hat auch unter den Charismatikern zu Meinungsverschiedenheit geführt. Einige anerkennen, dass sie für politische Zwecke missbraucht wurden und wollen sich davon distanzieren
Ein weiteres Zeichen der Versöhnung ist die Bereitschaft einiger Bischöfe Ecuadors, an einem Dialog mitzuhelfen. Auch der Bürgermeister von Lago Agri hat sich als Vermittler zwischen Diözesanklerus und Charismatikern angeboten.

Heute kam eine Gruppe Indigener vom Chimborazo. Der Ständige Diakon Manuel Zuña sagte, dass „Bischof López Marañón für die Armen Gerechtigkeit fordert und so zum Frieden beiträgt“. Er äußerte sich besorgt über religiöse Organisationen in Chimborazo, „die - wie die Herolde des Evangeliums - die politische und wirtschaftliche Macht der Reichen verteidigen“. Weiters besuchten der Abgeordnete Paco Valesco, Schulklassen und zahlreiche Ordensschwestern verschiedener Kongregationen den Bischof.


Radio Vatikan, 9.6.2011
Ecuador: Bischof im Hungerstreik
Bischof Gonzalo Lopez Maranon befindet sich seit dem 24. Mai in Hungerstreik. Der aus Spanien stammende Geistliche vom Orden der Unbeschuhten Karmeliten will mit seiner Aktion ein Zeichen für Versöhnung in seinem früheren Bistum San Miguel von Sucumbios im Nordosten Ecuadors setzen. In der Hauptstadt Quito hat der emeritierte Bischof vor der Bethlehem-Kirche sein so genanntes „Lager der Versöhnung“ aufgeschlagen. In einem offenen Schreiben begründete Lopez seinen Protest mit „unzähligen Brüchen innerhalb der christlichen Gemeinschaft und der Zivilgesellschaft in Sucumbios“. Damit diese Spaltungen nicht größer würden, wolle er mit täglichem Beten und Fasten für ein friedliches Miteinander werben. Die Worte des Bischofs beziehen sich auf den Streit um seinen vom Vatikan ernannten Nachfolger. In diesen Streit hatte sich auch Ecuadors Präsident Rafael Correa eingemischt. Der Hungerstreik zieht mittlerweile internationale Aufmerksamkeit auf sich, denn Bischof Lopez hatte sich in seinen 26 Amtsjahren einen Ruf als Anwalt der indigenen Bevölkerung erworben. Unter anderem protestierte er international gegen ein vom US-Ölkonzern Chevron verursachtes Umweltdesaster. Seitdem ist er in Ecuador äußerst populär.