Montag, 11. Januar 2010

Wer will schon fremde Eier brüten?

Die Erstaufnahme für Aylwerber in Eberau aus Singvogel-Perspektive

Der von Innenministerin Maria Fekter still und heimlich ausgetüftelte Plan eines Massenasylantenlagers in Eberau, in dem „Anwesenheitspflicht“ bestehen soll, kommt einem Kuckucksei in einem Singvogelnest gleich: Tarnen und Täuschen in der Weinidylle...

Dabei wurde nicht mit dem wachen Adlerauge von Landeshauptmann Niessl gerechnet, der sich in seinem Revier angegriffen fühlte. Wie kann man/frau ohne seine ausdrückliche Genehmigung im Winter ein Ei legen?

Unverzüglich startet er in der vorweihnachtlichen Zeit, in der normalerweise nicht gebrütet wird, eine Offensive im Eierlegen. Er macht auf noch nie da gewesene Art mobil und will das Kuckucksei mit einer Volksbefragung los werden:
"Sind Sie dafür, dass die Burgenländische Landesregierung ihre Zustimmung zur erforderlichen Umwidmung von Grundstücken erteilt und Landesinfrastruktur bereitstellt, damit in Ihrer Gemeinde eine Erstaufnahmestelle für Asylwerber errichtet werden kann?"

Für kleine Singvögel ist der Fragetext unfassbar; er kommt einem Straußenei gleich, das aufs Nest fällt! Denn alles hängt von der Umwidmung einer Widmung ab, über deren Zustandekommen die Singvögel so ahnungslos gehalten werden... wie beim Kuckucksei...

Offenbar ist dieses fremdartige Straußenei auch für unsere Rechtsgelehrten und Verfassungsschützer ein zu großer Wurf gewesen – sie schweigen bisher zu seiner (Un)Rechtmäßigkeit.

Erfreulich ist, dass sich einige Frauen der Katholischen Aktion zu Wort gemeldet und Asyl als Menschenrecht verteidigt haben. Das ist leider nicht selbstverständlich; Amtsträger zeigen sich zurückhaltender.

Friedrich Nietzsche schreibt im Zarathustra: "Alles gackert, aber wer will noch still auf dem Neste sitzen und Eier brüten?" Es bleibt zu hoffen, dass bald eine Friedenstaube auftaucht, mit einer guten Botschaft – gerade wegen der fremden Eier, die immer zahlreicher auftauchen und die niemand brüten will...