Montag, 5. August 2013

Die Zukunft der Familie Simonyan bedarf erneut unserer Solidarität!

Aussendung von SOS-Mitmensch-Burgenland:


Liebe Freunde!

Die Familie Simonyan, deren Abschiebung am 27.5.2013 durch eure Solidaritätsbekundungen abgewendet werden konnte, wohnt weiter bei der Franziskusgemeinschaft in Pinkafeld mit korrekter Meldung bei der Gemeinde.

Das Ermittlungsverfahren im Rahmen des neuen Asylantrages (vom 24.5.2013) ist abgeschlossen, ohne dass bis zum jetzigen Zeitpunkt eine Entscheidung gefällt wurde. Der Bleiberechtsantrag ist von der zuständigen BH in Oberwart noch komplett unbearbeitet, da das Ergebnis des Asylverfahrens abgewartet werden muss.

Es ist also noch nichts entschieden, und es ist jetzt der richtige Zeitpunkt die zuständigen Politiker und Behördenvertreter/innen auf die mustergültige Integration der Familie Simonyan aufmerksam zu machen und damit eine menschliche Lösung der verfahrenen Situation zu bewirken.

Das ist deshalb sehr wichtig, weil die Behörden seit dem negativen Spruch des Asylgerichtshofes, sämtliche maßgeblich geänderten Sachverhalte, die alle für einen Verbleib der Familie Simonyan in Österreich sprechen, noch nie „gewürdigt“ haben. Das heißt, die Behörden haben jene Integrationstatbestände, die zu 100% für ein Bleiben der Familie in Österreich sprechen gar nicht geprüft (bzw. überprüfen wollen).

Dies entspricht leider einer gängigen Praxis der Fremdenpolizei sowie der Asyl- und Aufenthaltsbehörden, wonach der vorhandene Spielraum, der für die Asylwerber/innen genutzt werden könnte, ignoriert wird, während alles was gegen die AW sprechen könnte minutiös und massiv aufgebauscht, sowie in zahlreichen Wiederholungen angeführt wird. So wird seitens der Behörden / Politik eine negative Stimmung aufgebaut, die nur mehr schwer bekämpft werden kann und menschenverachtende Vorurteile verfestigt. Das versuchen wir zu verhindern.

Kein Mensch und kein Gesetz verbietet den Behörden aufgrund der gegebenen Sachlage der Familie Asyl zu gewähren bzw. ihnen ein „Bleiberecht“ zu erteilen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: man / frau darf halt nicht zu feige sein und vor lauter Angst vor der eigenen Courage auf Tauchstation gehen.

Dazu kommt folgender paradoxer Sachverhalt: Anlässlich einer Vorsprache bei der BH- Oberwart fragten wir, welche Integrationstatbestände für ein „Bleiberecht“ der Familie Simonyan notwendig wären, über die die Familie noch nicht verfügt? Dazu konnte die BH keine Auskunft geben, da die Familie offensichtlich sämtliche (!!!!!) Integrationskriterien in vollem Umfang erfüllt!
Dies betrifft die komplette soziale, gesellschaftliche und sprachliche Integration bis hin zur Selbsterhaltungsfähigkeit und der nachhaltigen kulturellen Integration.

Das alles nützt – bis jetzt – noch nichts, da die Behörden vor der Wahrheit die Augen verschließen. Daher sollten wir sie über die Integrationstatbestände informieren und das Bleiberecht für die Familie Simonyan fordern.

Zum Verständnis der Situation ist der bvz-Beitrag von Vanessa Bruckner hilfreich: Asyldrama in Pinkafeld.
SOS-Mitmensch bietet eine „Chronologie des Asylverfahrens“ mit Integrationsbeispielen sowie einen Briefvorschlag an Behörden (mit Adressen).

Die Familie Simonyan soll bei uns bleiben.
Sie sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft geworden!
Sie haben in Österreich eine neue Heimat gefunden, die sie nicht noch einmal verlieren dürfen.

Mit solidarischen Grüßen,
Rainer Klien und  Rotraud Schubert
SOS-Mitmensch-Burgenland