Dienstag, 20. September 2011

Ecuador: Demonstranten fordern vom Vatikan „sozialen Bischof“



Quelle: Domradio, 18.9.2011

Mehrere hundert Katholiken haben in Ecuador für eine Besetzung des vakanten Bischofsstuhls der Diözese San Miguel von Sucumbios demonstriert. Laut einem Bericht des TV-Senders „Univision“ forderten die Demonstranten am Samstag (Ortszeit) vom Vatikan einen Bischof, der die soziale Arbeit des im Oktober 2010 aus Altersgründen zurückgetretenen Bischof Gonzalo Lopez Maranon (77) fortsetzt.

Nach dessen Rücktritt war in Ecuador eine Debatte um seine Nachfolge entbrannt, in die sich auch Staatspräsident Rafael Correa einmischte. Correa lehnte eine vom Vatikan vorgeschlagene Nachfolgerregelung als zu konservativ ab. Er werde keinen Bischof akzeptieren, der die Sozialarbeit in Sucumbios zu zerstören versuche und durch eine rückwärtsgewandte fundamentalistische Sekte ersetzen wolle, begründete der Sozialist seinen Vorstoß.

Der zunächst als Nachfolger von Lopez vorgesehene Argentinier Rafael Ibarguren Schindler soll ein Förderer der konservativen katholischen Gemeinschaft „Heraldos del Evangelio“ (Boten des Evangeliums)sein. Aufgrund der Neuausrichtung der Seelsorge in Sucumbios durch die „Heraldos“ kam es in der Region zu erheblichen Spannungen. Kirchliche und soziale Organisationen beklagten in einem Offenen Brief eine Diskriminierung von Indigenen, Afro-Amerikanern und anderen Gruppen.

Derzeit ist der Bischof von Guaranda, Angel Polibio Sanchez Loayza (65), als von Rom beauftragter Delegat für Sucumbios zuständig. Er erklärte in der vergangenen Woche, Rom beobachte mit großer Sorge die hitzige Debatte in Ecuador und habe um eine umfassende Informationen gebeten, damit in Kürze eine Entscheidung über die endgültige Nachfolge gefällt werden könne.

EFE, 14.9.2011
Al Vaticano le preocupa conflicto religioso en Ecuador, dice delegado papal
El Vaticano está preocupado por el conflicto entre los seguidores de un modelo de Iglesia social y otro jerárquico en una provincia de Ecuador y busca nombrar un obispo permanente que tranquilice a los fieles, según dijo a Efe el delegado pontificio, Ángel Polivio Sánchez.
El próximo sábado, los partidarios de los Carmelitas de los Pies Descalzos saldrán a las calles para reclamar que Roma escoja a un obispo que mantenga la Iglesia social y comunitaria establecida en la provincia amazónica de Sucumbíos, en la frontera con Colombia, dijo a Efe el padre diocesano Édgar Pinos.

PRESIDENTE CORREA VISITA SUCUMBÍOS A DOS DÍAS DE LA MOVILIZACIÓN CONTRA LA DIFAMACIÓN Y POR LA RECONCILIACIÓN
Präsident Correa besucht Sucumbíos zwei Tage vor der "Demonstration gegen Diffamierung und für Versöhnung"

Nota de prensa do Equipo de Comunicación Sucumbíos, 17 de septiembre
MARCHA PACÍFICA EN SUCUMBÍOS, ECUADOR
"Uns haben sie aus Sucumbíos vertrieben. Aber Sucumbíos können sie nicht aus unseren Herzen verbannen!"

Dienstag, 13. September 2011

Der Konflikt aus der Sicht der Herolde

Zum Konflikt im Apostolischen Vikariat von San Miguel de Sucumbíos (Ecuador)

Einige Leser haben sich in diesem Blog mit der Bitte an uns gewandt, den Fall der Instabilität des Apostolischen Vikariats von San Miguel de Sucumbíos (Ecuador) zu kommentieren, das vor Jahren den Karmeliten der Provinz San Juan de la Cruz de Burgos (Spanien), dann der OCD-Provinz (=Orden der Unbeschuhten Karmeliten) von Kolumbien und zuletzt den Herolden des Evangeliums anvertraut wurde. Wir wollten dies nicht tun, weil die Frage komplex und ermüdend ist: dass wieder einmal einige Ordensleute, die vom Weg abgekommen sind, den katholischen Geist zerstört haben, um eine Kirche nach ihrer veralteten und utopischen Ideologie zu erreichen (was sie nie erreichen); dass sie die Mission verraten haben, die die Kirche ihnen vor Jahren anvertraut hat, indem sie auch die Brüder ihres Ordens verraten haben, die ihnen in diesen Ländern vorausgegangen sind und in Gemeinschaft mit der Universalkirche gearbeitet haben?

Pater Juan Cantero, Karmeliter, bei der "Heilige Messe"

Die Unbeschuhten Karmeliten (einige von ihnen sind Spanier, wie oben erwähnt) mit ihrem Leiter, Bischof Gonzalo López Marañón OCD (ehemaliger Apostolischer Vikar), behaupten, im Vikariat eine soziale, demokratischere und bürgernähere Kirche geschaffen zu haben. Sie wurden jedoch vom Heiligen Stuhl abgesetzt, wodurch die Leitung des Vikariats in die Hände der Verkünder des Evangeliums überging, die nach Ansicht der "Söhne der heiligen Teresa", der großen authentischen Tochter der Kirche, versucht haben, das Vikariat in ein hierarchisches und zentristisch-römisches Kirchenmodell zu verwandeln.

Deshalb haben die Unbeschuhten Karmeliten unter ihren Anhängern eine Revolte angezettelt, die die Arbeit der Herolde ernsthaft behindert und sich damit den Wünschen des Papstes widersetzt hat. Und siehe da, der Heilige Stuhl musste angesichts der Heftigkeit der Ereignisse die Herolde des Evangeliums aus dem Vikariat entfernen, um das Gemeinwohl und den Frieden zu wahren. Bischof Gonzalo López Marañón OCD trat zu diesem Zweck selbst in den Hungerstreik. Kurzum, das Vikariat wurde zu einem Graben. Papst Benedikt XVI. selbst musste den General der Unbeschuhten Karmeliten zu sich rufen, um seine Brüder zur Ordnung zu rufen, während die OCD-Provinz von Burgos mit ihrem Provinzial an der Spitze die rebellischen Brüder unterstützte. Das alles ist bedauerlich und skandalös. Auch wenn wir den Fall nicht aus erster Hand kennen, sind wir der Meinung, dass die Karmeliten der Unbeschuhten zusammen mit ihren Anhängern über das hinausgegangen sind, was man von Ordensleuten erwarten kann. Ganz zu schweigen von dem, was sie in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Pastoral im Vikariat getan haben.

Sehr traurig der Geist des Gehorsams und der Treue dieser Brüder, sehr traurig die Ideologie, der sie sich verschrieben haben, sehr traurig die Unterstützung, die sie von vielen spanischen Brüdern erhalten haben, sehr traurig der Unmut, den sie dem Papst entgegengebracht haben und weiterhin entgegenbringen... Und da wir von den Karmeliten der Jüngeren Brüder sprechen, sollten die Leser wissen, dass die Zahl der Novizen in diesem Jahr im Interprovinziellen Noviziat des Desierto de las Palmas in Benicassim (Castellón) 0 (NULL) beträgt.

Quelle: Divinas Vocaciones Religiosas, 09.2011





Sucumbíos Información de los Heraldos